145.000 Euro werden im Staatshaushalt 2022 bereitgestellt
Ausbildungsplätze im Handwerk können nicht besetzt werden, Betriebe reduzieren ihre Sparten, weil die Fachkräfte fehlen, Ausschreibungen erhalten kein oder nur ein Angebot, weil die zurückgegangenen Kapazitäten überlastet sind – so ließen sich die Schlagworte fortsetzen, die uns allen vertraut sind. Auf Antrag von Stimmkreisabgeordnetem Georg Winter wurde deshalb eine Fraktionsinitiative „Nachwuchs für das Handwerk“ zum aktuellen Staatshaushalt 2022 gestartet, die diese Woche von den Regierungsfraktionen im Bayerischen Landtag beschlossen wurde. MdL Winter freut sich: „145.000 Euro stehen für ein Pilotprojekt an drei Standorten in Bayern bereit, um in Kooperation mit den Handwerksinnungen und Ausstellungsunternehmen für Berufe im Handwerk zu werben und in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben und den Schulen über mehrere Tage hinweg Einblick zu gewähren.“ Die modellhafte Offensive soll an drei Orten umgesetzt werden: Während der FitForJob 2022 in Dillingen, der Donau-Ries Ausstellung in Donauwörth und der Oberland-Ausstellung in Weilheim, soll die Jugend mit Hilfe einer Informations- und Imagekampagne angesprochen werden, um sie für die höchst anspruchsvollen, interessanten und zukunftssicheren Berufe im Handwerk zu gewinnen. „Das Modellprojekt kann als Initialzündung entscheidend dazu beitragen, das verloren gegangene Ansehen für handwerkliche Berufe gerade bei jungen Menschen wieder anzuheben“, so Abgeordneter Georg Winter. Dieses Pilotprojekt soll kein Einzelfall bleiben, sondern in der Arbeit der Staatsregierung seine Fortsetzung finden, so die Anregung von Stimmkreisabgeordnetem Georg Winter.
Um aus erster Hand zu erfahren, was junge Leute dazu bewegt, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen, besuchte er die Zimmerer-Azubis der Firma Schwertberger in Donaualtheim und informierte sich über deren Motivation. „Bei mir war eigentlich immer schon klar, dass ich einen handwerklichen Beruf ergreifen will, die Frage war nur in welcher Branche. Nach einem Praktikum hier habe ich mich dazu entschieden, Zimmer zu werden“, erzählt Niklas Weißenböck, der sich gemeinsam mit Simon Wais mittlerweile im zweiten Lehrjahr befindet. Franziska Nittbaur ist noch im – rein schulischen – ersten Jahr der Zimmererausbildung. Sie berichtet: „In der Schule haben wir von den unterschiedlichen Ausbildungsberufen erfahren. Die Entscheidung für das Handwerk kam aber auch bei mir letztlich durch ein Praktikum bei der Firma Schwertberger.“
Dies zeigt, dass sich junge Leute durchaus für das Handwerk begeistern lassen – es bedarf aber der Werbung, Aufklärung und Information was hinter dem Berufsbild steckt. Georg Winter: „Der hohe Anspruch, der heute an Fachkräfte gestellt wird, und den jedermann beobachten kann, wenn der Handwerker ins Haus kommt, gibt Anlass, das Image unserer praktischen Berufe höherwertig einzuordnen.“